Heilen mit den Händen
Orthopädische Manuelle Therapie (OMT) (Umfassendere Information über Manuelle Therapie nach dem Maitland Konzept und die DVMT-OMT® Ausbildung finden Sie auf den Seiten des DVMT)
Nach abgeschlossener Berufsausbildung können sich Physiotherapeuten (frühere Bezeichnung „Krankengymnasten“) in Seminaren mit nachfolgender Prüfung zu Manualtherapeuten weiter bilden.
Nach der in Deutschland üblichen Ausbildung zum Manualtherapeuten besteht die Möglichkeit eines Aufbaulehrgangs welcher nach einem international anerkannten Standard entsprechenden Examen zur Mitgliedschaft als OMT-Therapeut in der International Federation of Orhopaedic Manipulative Physical Therapists (IFOMPT) führt.
Die Ausbildung hat zum Ziel, eine breite Basis an wissenschaftlich untermauertem Wissen zu schaffen. Außerdem werden Strategien zur schnelleren Problemlösung auch bei schwierigeren Krankheitsbildern trainiert. Dies führt zu einem Management des Problems mit dem Patient als Partner, welches vor dem Hintergrund einer sehr differenzierenden Sichtweise von Krankheit stattfindet.
Gerade Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen können davon profitieren.
Was ist Manuelle Therapie auf OMT Niveau?
In der Basisausbildung zum Manualtherapeut werden vorwiegend der Osteopathie und Chiropraktik artverwandte Techniken gelehrt.
Mittels dieser Techniken ist es möglich bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Fehlfunktionen von Nerven, Muskeln und Gelenken (Bsp. Gelenkblockaden oder Ischiasbeschwerden) durch überwiegend sanfte (!) passive Bewegungen zu beeinflussen. Hierdurch sollen Schmerz und Bewegungseinschränkung so schnell wie möglich reduziert werden, so dass aktives Üben wieder möglich wird.
Neben anderen Methoden aus der Naturheilkunde wende ich folgende manualtherapeutische Konzepte an:
Maitland
Cyriax
Kaltenborn/Evjenth
Mulligan
Mc Kenzie
Was Sie erwarten können
Vor jeder Behandlung, besonders vor der ersten, findet eine umfassende Befundaufnahme statt.
Der Therapeut verschafft sich ein Bild der Erkrankung, indem er gerade den vom Patient selbst geäußerten Beschwerden seine ganze Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Auf diese Weise ergibt sich ein therapeutischer Maßanzug. Es wird ganz konkret der individuelle Patient mit seinem Problem behandelt und nicht die schulmedizinische Diagnose unter der der Patient „läuft“.
Beispielsweise erfordert die im Volksmund verbreitete Aussage „Ich hab's mit dem Ischias“ genaues Nachfragen und eine noch genauere Untersuchung, um die jetzt im Moment passenden therapeutischen Maßnahmen zu ergreifen. Auch dem medizinischen Laien wird klar werden, dass unter ein und demselben diagnostischen Etikett eine Vielzahl verschiedener Gesamtbilder von Beschwerden zu finden sein können.
Und jeder Patient mit seinem Bild von Beschwerden verdient es eine genau auf ihn zugeschnittene Behandlung zu erhalten.
Aus den Antworten des Patienten lassen sich wertvolle Rückschlüsse ziehen. Anhand dieser Erkenntnisse entwickelt der Therapeut erste Hypothesen über die Eigenheiten und den Schweregrad der Erkrankung.
Er legt fest, wie umfangreich die nachfolgende körperliche Untersuchung sein wird und welche Vorsicht dabei geboten sein muss.
Gleichzeitig ergeben sich für mich als Heilpraktiker erste Einblicke in wie weit andere, auch naturheilkundliche Konzepte mit der OMT kombiniert werden sollten.
Das anfangs umständlich erscheinende Verfahren führt zu einem hohen Maß an Sicherheit und Effektivität in der Therapie.
Die therapeutischen Techniken werden stets unter Berücksichtigung von Schmerzen oder anderer Risikofaktoren (Beispiel Osteoporose) durchgeführt.
Im Sinne der Patienten gilt immer: „Safety first“!
Der Therapeut kontrolliert durch Wiederholung seiner Testverfahren und mittels ständiger Absprache mit dem Patient ob die angewandten Verfahren zu einer Verbesserung im Sinne von gesteigerter und schmerzfreierer Beweglichkeit führen.
Gleichzeitig werden gemeinsam einfache Übungen entwickelt, die anfangs das Körpergefühl entwickeln und später dann Ausdauer und Kraft verbessern sollen. Zur besseren Erinnerung beim Üben daheim, werden während der Sitzungen Fotos mit dem Patient als Modell angefertigt, so dass jederzeit zuhause die optimale Selbstkontrolle stattfinden kann.
Hierzu ist zu sagen, dass ein Übungsprogramm mit einer Dauer von 7-10 Minuten bereits unglaublich effizient sein kann. Ein sinnvolles Heimprogramm besteht auf keinen Fall aus einer wahllos zusammengestellten Aneinanderreihung von schweißtreibenden Übungen.
Voraussetzung ist jedoch, dass durch eine exakte Analyse festgelegt wurde, was nun die beste Auswahl an Übungen ist.